Lesereisenabenteuer
Wie ich mal wieder an 'ner Uni war …
29. März 2019 10:58
Am Dienstag, dem 19.3. war es soweit: Ich betrat nach
langer Zeit wieder einmal die heiligen Hallen einer
Universität, diesmal die der Universität
Duisburg-Essen, wohin der Autor und Dozent Dr.
Christian Krumm mich zu
einer (an anderer Stelle
angekündigten) Gesprächsrunde
eingeladen hatte. Hier stand ich ihm und den
anwesenden Studenten und sonstigen Teilnehmern also
anderthalb Stunden Rede und Antwort, wobei der
historischen Genauigkeit halber hinzugefügt sei, dass
ich dabei saß, und das relativ komfortabel an einem
eigens aufgestellten Tisch. Es ging um das Schreiben
an sich, um die Mechanismen des Buchmarktes und
dergleichen.
Am Schluss wurde noch ein "Zielfoto" gemacht. Hier ist es:
Am Schluss wurde noch ein "Zielfoto" gemacht. Hier ist es:

Zukunftsgeschichten
22. Dezember 2018 15:49
Noch etwas zum Hören: Ingo Stoll
betreibt den "Masters of Transformation"-Podcast, und
während meiner Lesereise im Oktober habe ich ihm und
seinem Co-Moderator Frank Sonder
fast eine Stunde lang Rede und Antwort gestanden, zu
allen möglichen Themen, insbesondere natürlich zu
meinem aktuellen Roman "NSA". Wer sich das
anhören will, klicke hier.
Lesereise, Heimreise
14. Oktober 2018 15:57
Heute geht es nach Hause, zurück in die
Roman-Manufaktur. Wobei ich natürlich auch auf Reisen
am aktuellen Roman weiterschreibe; diesmal allerdings
bin ich nicht recht dazu gekommen.
Momentan bin ich noch in Paris, wo es fast genauso sommerlich ist wie in Frankfurt, aber ich schätze mal, wenn ich in der Bretagne ankomme, werde ich wieder die Regenjacke auspacken müssen …
Momentan bin ich noch in Paris, wo es fast genauso sommerlich ist wie in Frankfurt, aber ich schätze mal, wenn ich in der Bretagne ankomme, werde ich wieder die Regenjacke auspacken müssen …
Buchmesse-Con
13. Oktober 2018 21:22
Heute habe ich es zum ersten Mal geschafft, der seit
Jahren bestehenden Einladung auf den BuCon, den
Buchmesse-Con in Dreieich, zu folgen. Zum ersten Mal
deshalb, weil die Tradition, diesen Con ausgerechnet
am Buchmessesamstag zu veranstalten, ihn für einen
Verlagsautor wie mich so gut wie unzugänglich macht:
Entweder habe ich ein neues Buch und muss deswegen
auf der Messe präsent sein, oder ich habe kein neues
Buch und bin deswegen gar nicht in Frankfurt. Aber
diesmal ergab es sich trotzdem, und es war richtig
toll. Ich hätte nur viel mehr Zeit mitbringen sollen
und am besten auch einen Lastwagen, um an den
Büchertischen zuzuschlagen; so muss ich mit Rücksicht
auf das Fassungsvermögen meines Koffers Verzicht
üben. Bei meiner Lesung ist der Saal gefüllt bis auf
den letzten Stehplatz, und hinterher höre ich
mindestens 30x den Satz: "Ich hätte mir so gern dein
Buch gekauft und signieren lassen, aber das gibt's
hier ja gar nicht!" Es sei, erfahre ich, schon um die
Mittagszeit ausverkauft gewesen. Jemand fährt eigens
nach Neu-Isenburg hinüber und kehrt mit zwei dort
ergatterten Exemplaren zurück, die ich selbstredend
besonders schwungvoll signiere.
Buchmesse, Tag 3
12. Oktober 2018 11:21
Heute rede ich hauptsächlich mit Bloggern, mal
einzeln, mal in Gruppen. Unter anderem gibt es ein
Wiedersehen mit dem jungen Schweizer Josia Jourdan, der mich vor zwei
Jahren zum ersten Mal interviewt hat, damals
kaum 14 Jahre jung und noch recht nervös.
Inzwischen ist er älter und macht das richtig
professionell; man merkt, dass das "sein Ding"
ist.
Zwischendurch verbreitet sich die Nachricht, dass auf der Schnellstrecke Köln–Frankfurt ein ICE ausgebrannt ist, ein ungewöhnlicher Unfall, der offenbar wie eine Schockwelle das gesamte Bahnsystem in Mitleidenschaft zieht und den Autoverkehr obendrein: Alle, die nach Norden müssen, kommen nicht weg von der Buchmesse, und die, die aus Norden kommen, kommen nicht an oder mit Verspätung, z.B. ein Filmproduzent, der eigens für ein Gespräch mit mir und dem für Film zuständigen Verlagsmensch anreist. So wird es spät, ehe mein letzter Messetag zu Ende geht.
Zwischendurch verbreitet sich die Nachricht, dass auf der Schnellstrecke Köln–Frankfurt ein ICE ausgebrannt ist, ein ungewöhnlicher Unfall, der offenbar wie eine Schockwelle das gesamte Bahnsystem in Mitleidenschaft zieht und den Autoverkehr obendrein: Alle, die nach Norden müssen, kommen nicht weg von der Buchmesse, und die, die aus Norden kommen, kommen nicht an oder mit Verspätung, z.B. ein Filmproduzent, der eigens für ein Gespräch mit mir und dem für Film zuständigen Verlagsmensch anreist. So wird es spät, ehe mein letzter Messetag zu Ende geht.
Buchmesse, Tag 2
11. Oktober 2018 23:09
Nachdem es gestern Abend ziemlich spät geworden ist,
ist es doppelt hart, dass der Wecker so früh Krach
macht. Unter Aufbietung aller Willenskraft gelingt es
mir trotzdem, rechtzeitig zu meinem Termin im
Hessischen Rundfunk aufzuschlagen: ein Gespräch mit
Thomas Koschwitz über "NSA". Danach geht es auf die
Messe, zu weiteren Interviews, Fototerminen und
Signierwünschen. Zwischendurch finde ich trotzdem
Zeit, mal am Papyrus-Stand vorbeizuschauen, um mit
den Machern die eine oder andere neue Idee zu
diskutieren.
Buchmesse, Tag 1
10. Oktober 2018 16:19
Heute geht es nach Frankfurt auf die Messe. Kaum
angekommen, stehen gleich wichtige Termine an –
Gespräche mit Filmleuten, ein Interview auf der
ARD-Bühne, und das alles, während ich mich noch an
die hochsommerlichen Temperaturen in Frankfurt
gewöhnen muss. Auch hier ist zu spüren, dass "NSA"
bei vielen Menschen eingeschlagen hat wie eine Bombe.
Inzwischen ist es, nachdem es letzte Woche auf Platz
17 in die Bestsellerliste eingestiegen ist, auf Platz
14 vorgerückt. Yeah!
Lesereise, Tag 4
09. Oktober 2018 22:34
Es ist kein großes Geheimnis, dass Erfurt eine meiner
Lieblings-Lese-Locations ist: einerseits der
angenehmen Umgebung wegen, andererseits, weil die
Atmosphäre in der Buchhandlung Peterknecht immer eine
ganz besondere ist. Auch heute war wieder mächtig
Stimmung während der Lesung und erst recht während
der Fragestunde danach.
Lesereise, Tag 3
08. Oktober 2018 23:25
Bin ich eigentlich wirklich auf Lesereise, oder mache
ich eine Baustellenbesichtigung? Auch Ulm wird gerade
komplett umgebaut. Immerhin, die Ulmer kennen sich
aus und finden den Weg zum Hugendubel trotzdem; die
Lesung ist voll und die Soundanlage erstklassig, was
meine immer noch etwas verschnupfte Stimme fast
ausgleicht. Noch nie habe man so viele Bücher bei
einer Lesung verkauft, sagt man mir hocherfreut
hinterher; das hört man natürlich auch als Autor
gern. Allerdings sind die Bedingungen auch besondere;
das Buch ist ja erst seit etwas über einer Woche auf
dem Markt.
Lesereise, Tag 2
05. Oktober 2018 23:16
Auch in Hannover finden große Bauarbeiten rings um
den Bahnhof statt, so tiefgreifend, dass man die
Stadt von Hamburg aus gar nicht direkt erreichen
kann, sondern in Celle in einemn Nahverkehrszug
umsteigen muss. Die Zeit bis zum Abend ist fast
komplett Interviews und anderen Gesprächen gewidmet.
Dass meine Stimme am Abend in der Lesung im
Hugendubel ziemlich kratzt, liegt aber daran, dass
ich mich (natürlich!) in der Woche vor der Lesereise
noch schnell erkältet habe. Heute kommen nach dem
Leseteil viele Fragen: Das gefällt mir, zeigt es
doch, dass das Buch niemanden kalt lässt.
Lesereise, Tag 1
04. Oktober 2018 23:14
Hamburg ist eine große Baustelle; kaum eine Straße in
der Stadt, in der nicht irgendwas abgesperrt oder
aufgerissen ist oder Baustellengerät herumsteht. Der
Taxifahrer fährt Slalom zur St. Pauli-Kirche, wo im
Rahmen des Harbour Front Festivals
die (ausverkaufte) erste Veranstaltung meiner Reise
steigt: Keine normale Lesung, sondern ein
Bühnengespräch mit einem Moderator, Hans-Jürgen Fink,
der spannende Fragen stellt und interessante
Informationen zum Thema aufgetrieben hat, z.B., dass
der SF-Autor Murray Leinster als Erster so etwas wie
das Internet beschrieben hat – im Jahre 1946!
Ich hoffe trotzdem weiterhin, dass ich mit meinem Buch nicht etwas beschrieben habe, das einst wirklich kommen wird …
Ich hoffe trotzdem weiterhin, dass ich mit meinem Buch nicht etwas beschrieben habe, das einst wirklich kommen wird …
Lesereise, Tag 0
03. Oktober 2018 16:23
Ich bin in der Anfahrt auf Hamburg, sitze im letzten
Zug meiner Reise. Um 4 Uhr ging der Wecker, kurz vor
21 Uhr werde ich voraussichtlich im Hotel ankommen –
eine ziemlich anspruchsvolle Strecke. Bis jetzt hat
alles geklappt, abgesehen von den üblichen kleinen
Pannen: Verzögerung, weil ein Zug nicht angekoppelt
werden konnte, ein fehlender Wagen (natürlich der, in
dem mein reservierter Platz gewesen wäre),
Verspätungen. Doch ich habe eine Route mit
ausreichend Pufferzeiten, das entspannt. Ach ja, und
natürlich sind wieder jede Menge Toiletten kaputt. Es
scheint ein schier unlösbares Problem zu sein,
Toiletten zu bauen, die verlässlich funktionieren.
Ist das vielleicht der Grund, warum niemand zum Mars
fliegt?
Rückblick auf die Lesereise
08. Dezember 2014 09:07
Die schlimmsten Sorgen macht man sich ja in der Regel
um Dinge, die dann gar nicht eintreten: So war es
jedenfalls diesmal. In der Woche, bevor es losgehen
sollte, überstürzten sich die Meldungen über
bevorstehende Bahnstreiks, die so ausgedehnt und
gravierend sein würden wie schon lange nicht mehr –
nicht unbedingt das, was man hören will, wenn man im
Begriff steht, eine Woche lang per Bahn quer durch
Deutschland zu tingeln. Aber als es dann losging …
war es auf wundersame Weise ganz anders. Tatsächlich
bin ich selten so angenehm gereist wie diesmal. Vor
allem die Anfahrt nach Berlin, mitten im tobenden
Streik, mit einem der wenigen Züge, die dennoch
fuhren … Die Stimmung an Bord war seltsam gelöst,
geradezu heiter. Vermutlich, weil die Reisenden froh
waren, in einem Zug zu sitzen, der sich tatsächlich
bewegte, und die Zugbegleiter, dass jemand gekommen
war, den sie begleiten konnten.
Das Wochenende vor der Lesereise war ich in Berlin – nicht wegen der Feiern zum Jahrestag des Mauerfalls (Unglaublich! Schon 25 Jahre ist das her! Ich erinnere mich an den Tag, als wäre es vorgestern gewesen), sondern, um tagelang mit den Machern von Papyrus über Ideen zur Weiterentwicklung des Textverarbeitungsprogramms für Schriftsteller zu diskutieren. Das war interessant, lustig und, so denke ich, auch ziemlich ergiebig. Ich bin jedenfalls schon heftig gespannt auf die nächste Version. Und auf die übernächste, denn so viele Ideen, wie wir ausgebrütet haben, lassen sich in einem Rutsch gar nicht verwirklichen.
Dann ging es los, in Neuruppin, mit einer Lesung in einem Schloss. In dem nun u.a. die Stadtbücherei untergebracht ist, aber ein Schloss ist es nichtsdestotrotz. Und irgendwann fiel mir auf, dass ich auf dieser Reise überhaupt nur entweder in Schlössern oder in Domstädten las! Nicht, dass das für Lesungen sonderlich wichtig wäre, aber ein merkwürdiger Zufall war es doch.
Das liegt nun auch schon wieder eine Weile zurück. Inzwischen hat mich der Alltag wieder, und das heißt: Die Arbeit am nächsten Roman hat begonnen.
Das Wochenende vor der Lesereise war ich in Berlin – nicht wegen der Feiern zum Jahrestag des Mauerfalls (Unglaublich! Schon 25 Jahre ist das her! Ich erinnere mich an den Tag, als wäre es vorgestern gewesen), sondern, um tagelang mit den Machern von Papyrus über Ideen zur Weiterentwicklung des Textverarbeitungsprogramms für Schriftsteller zu diskutieren. Das war interessant, lustig und, so denke ich, auch ziemlich ergiebig. Ich bin jedenfalls schon heftig gespannt auf die nächste Version. Und auf die übernächste, denn so viele Ideen, wie wir ausgebrütet haben, lassen sich in einem Rutsch gar nicht verwirklichen.
Dann ging es los, in Neuruppin, mit einer Lesung in einem Schloss. In dem nun u.a. die Stadtbücherei untergebracht ist, aber ein Schloss ist es nichtsdestotrotz. Und irgendwann fiel mir auf, dass ich auf dieser Reise überhaupt nur entweder in Schlössern oder in Domstädten las! Nicht, dass das für Lesungen sonderlich wichtig wäre, aber ein merkwürdiger Zufall war es doch.
Das liegt nun auch schon wieder eine Weile zurück. Inzwischen hat mich der Alltag wieder, und das heißt: Die Arbeit am nächsten Roman hat begonnen.
Erholungspause
29. November 2013 18:34
Es wird den wenigsten Lesungsbesuchern verborgen
geblieben sein: Ich war gesundheitlich nicht
sonderlich auf der Höhe während dieser zweiten
Lesereise. Am deutlichsten wurde
es auf der Lesung in Gelsenkirchen, wo mich
diejenigen, die für eine Signatur anstanden,
hinterher reichlich mit Hustenbonbons
beschenkten – vielen Dank an dieser Stelle noch
einmal! Tatsächlich war es ein ständiges
Schwanken zwischen "ach, geht schon" und "nee,
geht nicht mehr"; am Mittwochmorgen war ich eine
Zeitlang überzeugt, ich müsste die Reise
abbrechen und nach Hause fahren … aber nach all
den Vorbereitungen trifft man so einen
Entschluss nicht leichten Herzens. So habe ich
mich irgendwie über die Tage gerettet, nur den
Auftritt auf der Wiener Buchmesse, den wollte
ich mir zum Schluss dann nicht mehr antun.
Dafür ist jetzt erst mal große Pause und gesundheitliche Wiederaufforstung angesagt. Und dann will da ein Roman weitergeschrieben werden. Es wird also möglicherweise ein bisschen dauern bis zum nächsten Eintrag hier. Frohe Weihnachten vorsichtshalber schon mal.
Dafür ist jetzt erst mal große Pause und gesundheitliche Wiederaufforstung angesagt. Und dann will da ein Roman weitergeschrieben werden. Es wird also möglicherweise ein bisschen dauern bis zum nächsten Eintrag hier. Frohe Weihnachten vorsichtshalber schon mal.
Lesung an meiner alten Schule
12. November 2013 18:47
Am kommenden Freitag, dem
15.11.2013, werde ich um 19
Uhr 30 in Ehingen in der
Aula des Johann-Vanotti-Gymnasiums aus
"Todesengel" lesen.
Das Besondere an diesem Termin: Es handelt sich um das Gymnasium, das ich einst selber besucht habe. Damals trug es seinen heutigen Namen noch nicht, sondern hieß einfach "Gymnasium Ehingen", aber hier war es jedenfalls, wo meine Lehrer mit Wohlgefallen sahen, dass ich in ihrem Unterricht eifrig schrieb, weil sie dachten, ich schriebe mit, was sie sagten – während ich in in Wirklichkeit meist die jeweils nächsten Szenen der Romane entwarf, die ich dann nachmittags daheim an der Schreibmaschine niederschrieb. Hier war es, wo ich z.B. Französisch zwar büffelte, aber nie wirklich lernte (das musste ich vor unserem Umzug nach Frankreich auf eigene Faust nachholen). Das wird zweifellos ein Termin, der zahlreiche Erinnerungen wachruft …
Zustandegekommen ist diese Veranstaltung übrigens auf Initiative des Schulleiters, Herrn Wolfgang Aleker, der vor einigen Jahren begonnen hat, "vorzeigbare" Ehemalige zu Vorträgen an die Schule einzuladen.
Das Besondere an diesem Termin: Es handelt sich um das Gymnasium, das ich einst selber besucht habe. Damals trug es seinen heutigen Namen noch nicht, sondern hieß einfach "Gymnasium Ehingen", aber hier war es jedenfalls, wo meine Lehrer mit Wohlgefallen sahen, dass ich in ihrem Unterricht eifrig schrieb, weil sie dachten, ich schriebe mit, was sie sagten – während ich in in Wirklichkeit meist die jeweils nächsten Szenen der Romane entwarf, die ich dann nachmittags daheim an der Schreibmaschine niederschrieb. Hier war es, wo ich z.B. Französisch zwar büffelte, aber nie wirklich lernte (das musste ich vor unserem Umzug nach Frankreich auf eigene Faust nachholen). Das wird zweifellos ein Termin, der zahlreiche Erinnerungen wachruft …
Zustandegekommen ist diese Veranstaltung übrigens auf Initiative des Schulleiters, Herrn Wolfgang Aleker, der vor einigen Jahren begonnen hat, "vorzeigbare" Ehemalige zu Vorträgen an die Schule einzuladen.
Erste Funde zur ersten Lesereise
12. November 2013 18:36
Was war los? Auf der Frankfurter
Buchmesse war ich zum Erstaunen einiger
morgens um 10 Uhr schon wach, und
wozu? Um ein Schwein zu ärgern. In
Lauterbach ließ mich ein Vulkan lesen, mit
einer Einlage, die sogar das
Börsenblatt einer Erwähnung wert fand. Ich kam
bis ins Erzgebirge, dort aber
nicht in das Kino, wo alles stattfinden sollte –
jede Tür, die ich fand, war verschlossen. Zum
Glück lief ich zwei Lesungsbesuchern über den
Weg, die den richtigen Eingang kannten, sodass
folgendes Video entstehen konnte:
(Quelle: KabelJournal GmbH, 08344 Grünhain-Beierfeld)
Und in Berlin fand schließlich das RTL-Event statt, von dem es hier exquisite 5 Minuten und 24 Sekunden zu sehen gibt:
(Quelle: Bastei-Lübbe/RTL)
(Quelle: KabelJournal GmbH, 08344 Grünhain-Beierfeld)
Und in Berlin fand schließlich das RTL-Event statt, von dem es hier exquisite 5 Minuten und 24 Sekunden zu sehen gibt:
(Quelle: Bastei-Lübbe/RTL)
"Author Talk": die ganze Geschichte
17. November 2010 17:59

Wie kam das? Let the author talk ...
Es begann Ende August mit einem Email aus dem Hause Apple, man wolle eine Veranstaltungsreihe "Meet the Author" realisieren, und da mein Roman "Eine Billion Dollar" gerade die Top Ten des iBookstores bevölkerte, fragte man an, ob ich nicht Lust hätte, diese Sache zu eröffnen. Lust hatte ich, aber keine Zeit, da ich mit der Rohfassung meines nächsten Romans noch vor der Lesereise fertig sein wollte. Da ich aber im Anschluss an besagte Lesereise aus privaten Gründen ohnehin noch ein paar Tage nach München wollte, fragte ich zurück, wie es denn damit wäre? Wunderbar, hieß es, würde gut passen. Ein Telefonat später ging es nur noch um die Frage, ob 11. oder 12.11., was bekanntlich erst mal zu einem Termin um 12 Uhr am 12.11. führte. Der Verlag schickte Autorenfotos und dergleichen auf die Reise, für die Werbung, die Apple im Vorfeld machen wollte. So weit, so gut.
Ein paar Tage, ehe mein Zug nach Deutschland ging, kam die Anfrage: Man befürchte zu viele Besucher am Mittag, ob man nicht auf den 11. und auf den Abend ausweichen könne? Ich wunderte mich kurz, weil ich eigentlich davon ausgegangen war, dass diese Veranstaltung zu diesem Zeitpunkt längst in allen möglichen Magazinen, auf Plakaten usw. angekündigt sein würde, und zumindest teilweise auch in gedruckter Form, was sich bekanntlich nicht ganz so einfach ändern lässt wie eine Website. Aber gut, war ja kein Problem, also sagte ich zu, strich den einen Termin in meinem Kalender, schrieb den anderen hinein und schrieb noch rasch eine entsprechende Meldung auf meine Homepage.
Zwei Wochen später, am Freitag, dem 5.11., rief ich nachmittags im Ehinger Buchladen an, um Bescheid zu sagen, dass ich einsatzbereit war - es erleichtert Buchhändler immer, das zu erfahren, deswegen gehört dieser Anruf zu meinen Gewohnheiten, sobald ich das jeweilige Quartier erreicht habe. Bei dieser Gelegenheit erfuhr ich (mobil nicht erreichbar, wie ich zu reisen pflege), dass der Verlag eine Nachricht für mich hinterlegt habe, wonach die Veranstaltung bei Apple in München ausfalle. Hmm. Ich rief sicherheitshalber noch meine Agentur an, um das zu verifizieren, und die sagten dasselbe. Also strich ich den Termin in meinem Kalender, dachte mit Unbehagen daran, dass er auf meiner Website bis zu meiner Rückkehr stehen bleiben würde, und konzentrierte mich dann auf die bevorstehende letzte Lesung. Nach München fahren würde ich natürlich trotzdem, und es ist ja nicht so, dass man sich dort langweilen müsste, wenn ein Termin ausfällt. Und, ja, ich war nicht unfroh darüber, mit der letzten Lesung sozusagen "Feierabend" und damit eine Woche Freizeit vor mir zu haben.
So kam es, dass wir an besagtem Abend im Kino saßen. Wobei – die Firma Apple verfolgte uns auch dort: Neben uns saßen zwei junge Münchnerinnen, die sich, während alles darauf wartete, dass es dunkel würde und der Film losginge, emsig miteinander unterhielten und nebenher immer wieder ihre SMS checkten. Bei der Gelegenheit kam ich nicht umhin zu bemerken, dass die eine der beiden zwei iPhones in der Handtasche hatte, die sie immer beide einschalten musste, um sie voneinander unterscheiden zu können.
Und ich rätsele bis auf den heutigen Tag, wozu um alles in der Welt jemand zwei iPhones brauchen könnte …
Dunkle Wolken am Reisehimmel
21. Oktober 2010 10:02
In Frankreich wird gerade protestiert. Worum es geht,
habe ich immer noch nicht wirklich verstanden, nur,
dass es mit einer bevorstehenden Rentenreform zu tun
hat. (Es ist eine der Merkwürdigkeiten französischer
Streiks, dass denjenigen, die davon betroffen sind,
nie erklärt wird, worum es eigentlich geht: Man steht
nur vor einem Schild, dass dieses Geschäft
geschlossen ist, jener Zug nicht fährt "wegen
Streik". Was mit dem Streik erreicht werden soll,
wird nie gesagt. Das weiß "man" offenbar – nur ich
halt nicht.)
Die Auswirkungen haben etwas von Szenen aus "Ausgebrannt": Da Demonstranten Ölhäfen und Tanklager blockieren, kriegt man an Tankstellen kein Benzin mehr oder nur eingeschränkt – unsere Nachbarin kam gestern mit einem Tipp, wo man noch für bis zu 15 Euro tanken könne. Taxen fahren kaum noch. In den Supermärkten tun sich erste Lücken in den Regalen auf. Und eben das: Züge (und Flüge erst recht) fallen aus. Massenhaft.
Gut, das mag sich bis zum Wochenende alles wieder beruhigt und eingespielt haben. Aber vielleicht eben auch nicht. Es bleibt spannend. Alle paar Stunden checke ich die Webseite der SNCF, um mich auf den laufenden Stand zu bringen. Gestern hieß es, die Streiks gingen bis heute früh, nun gehen sie bis morgen früh. Gestern fuhren nur zwei Züge bis Paris, alle anderen sind ausgefallen. Es könnte ein Abenteuer werden, sich bis nach Deutschland durchzuschlagen.
Die Auswirkungen haben etwas von Szenen aus "Ausgebrannt": Da Demonstranten Ölhäfen und Tanklager blockieren, kriegt man an Tankstellen kein Benzin mehr oder nur eingeschränkt – unsere Nachbarin kam gestern mit einem Tipp, wo man noch für bis zu 15 Euro tanken könne. Taxen fahren kaum noch. In den Supermärkten tun sich erste Lücken in den Regalen auf. Und eben das: Züge (und Flüge erst recht) fallen aus. Massenhaft.
Gut, das mag sich bis zum Wochenende alles wieder beruhigt und eingespielt haben. Aber vielleicht eben auch nicht. Es bleibt spannend. Alle paar Stunden checke ich die Webseite der SNCF, um mich auf den laufenden Stand zu bringen. Gestern hieß es, die Streiks gingen bis heute früh, nun gehen sie bis morgen früh. Gestern fuhren nur zwei Züge bis Paris, alle anderen sind ausgefallen. Es könnte ein Abenteuer werden, sich bis nach Deutschland durchzuschlagen.
Besoffen auf Bahngleisen
27. November 2008 11:40
Man stellt an die Bahn höhere Ansprüche hinsichtlich
Pünktlichkeit als an jedes andere Verkehrsmittel.
Zwanzig Minuten zu spät mit dem Auto? Na ja, da war
eben ein Stau auf der Autobahn, da kann man nichts
machen. Zwanzig Minuten zu spät mit der Bahn?
Katastrophe, unerträglich, da sieht man mal wieder.
Zwanzig Minuten zu spät mit dem Flugzeug? Das kommt
gar nicht vor. Wenn ein Flugzeug zu spät kommt, dann
gleich um zwei Stunden. Oder sechs. Oder acht. Und
das Gepäck ist dann auch gleich noch verschwunden und
taucht erst zwei Tage später wieder auf. Aber da sagt
trotzdem keiner was. (Wahrscheinlich, weil man beim
Fliegen immer froh ist, überhaupt heil wieder
runtergekommen zu sein.)
Jedenfalls: Die Weiterfahrt des Zuges verzögere sich "wegen einer Schienenstörung", erfuhr man kurz vor Essen. Was denn eine Schienenstörung sei, fragte ich den Zugbegleiter, als der meine Fahrkarte knipste. Mein Bild war das sich in Metallkrämpfen windender Geleise, die jeden Zug kreischend abzuwerfen drohten. Tatsächlich handele es sich, erklärte er mir, um Betrunkene, die sich auf den Geleisen herumtrieben. "Ach so", sagte ich. "Na, das wäre doch interessant zu wissen."
Die nächste Durchsage lautete dann tatsächlich: "Wegen alkoholisierter Personen auf den Bahngleisen hat unser Zug derzeit eine Verspätung von zwanzig Minuten."
Jedenfalls: Die Weiterfahrt des Zuges verzögere sich "wegen einer Schienenstörung", erfuhr man kurz vor Essen. Was denn eine Schienenstörung sei, fragte ich den Zugbegleiter, als der meine Fahrkarte knipste. Mein Bild war das sich in Metallkrämpfen windender Geleise, die jeden Zug kreischend abzuwerfen drohten. Tatsächlich handele es sich, erklärte er mir, um Betrunkene, die sich auf den Geleisen herumtrieben. "Ach so", sagte ich. "Na, das wäre doch interessant zu wissen."
Die nächste Durchsage lautete dann tatsächlich: "Wegen alkoholisierter Personen auf den Bahngleisen hat unser Zug derzeit eine Verspätung von zwanzig Minuten."
Bremen geht früh zu Bett
24. November 2008 23:00
Ein Schriftsteller auf Reisen: Wieder mal Pech
gehabt. Dabei hatte ich mich auf dem Weg in die
Buchhandlung eigens nach einem Restaurant mit
lesungskompatiblen Öffnungszeiten umgesehen und auch
eines gefunden, das "bis 23:00" angab. Aber als die
Lesung um 22:30 aus ist und ich dorthin komme - es
sind nur ein paar Schritte - sagt mir die Kellnerin
bedauernd: Die Küche hat schon Schluss gemacht; es
war einfach zu wenig los.
So heißt es wieder mal, mit knurrendem Magen zurück ins Hotel, mit den Erdnüssen und dem Snickers aus der Minibar den schlimmsten Hunger dämpfen und aufs Frühstück hoffen. Und mich ärgern, dass ich nicht wenigstens davor ein Sandwich oder dergleichen gegessen habe. Aber vor einer Lesung habe ich eben oft überhaupt keinen Appetit - und während der Lesung merke ich dann, wie der Magen bei jedem Schluck Wasser revoltiert, als wolle er sagen: "Was soll ich damit? Ich will was Richtiges!"
Die Lesung selber war gut. Ein aufmerksames Publikum, ein angenehmes Ambiente - und die bisher beste Mikrofonanlage dieser Reise, die selbst ein Flüstern noch problemlos bis in die hinterste Reihe hörbar machte.
So heißt es wieder mal, mit knurrendem Magen zurück ins Hotel, mit den Erdnüssen und dem Snickers aus der Minibar den schlimmsten Hunger dämpfen und aufs Frühstück hoffen. Und mich ärgern, dass ich nicht wenigstens davor ein Sandwich oder dergleichen gegessen habe. Aber vor einer Lesung habe ich eben oft überhaupt keinen Appetit - und während der Lesung merke ich dann, wie der Magen bei jedem Schluck Wasser revoltiert, als wolle er sagen: "Was soll ich damit? Ich will was Richtiges!"
Die Lesung selber war gut. Ein aufmerksames Publikum, ein angenehmes Ambiente - und die bisher beste Mikrofonanlage dieser Reise, die selbst ein Flüstern noch problemlos bis in die hinterste Reihe hörbar machte.
Schneeflocken gegen Lokomotiven - 1:0
22. November 2008 13:09
Früher galt die Eisenbahn als das Verkehrsmittel, das
noch fährt, wenn sonst nichts mehr geht. Die alten
Dampfloks mit den Schneeräumern vorn fingen erst ab
120 cm Schneehöhe an, über Verspätungen nachzudenken
- tja, das waren noch Zeiten.
Heute scheint die Bahn das Verkehrsmittel zu sein, das bei Schneefällen als erstes ins Trudeln kommt. Schon bei der Anreise nach Gütersloh - da wurde von dem bevorstehenden Schneefall nur geredet - kam es zu Verspätungen, und heute morgen, als alles weiß war, herrschte das totale Chaos. Im Bahnhof jedenfalls. Auf den Straßen davor fuhren die Autos, als wäre nichts. Und viel war auch nicht, ein leises Rieseln von Schnee, der nur hier und da überhaupt liegenblieb, auf Büschen und Dächern allenfalls. In Lettland würde man bei so einem Wetter noch kurzärmlig gehen, schätze ich. Die spannende Frage ist, was los wäre, wenn noch mal richtiger Winter käme.
Das Wort, das mir dazu einfällt, ist 'hochgezüchtet'. Das heißt: Höchst leistungsfähig, aber nur bei idealen Bedingungen - die kleinste Störung genügt, um alles zusammenbrechen zu lassen.
Ich fürchte, nicht nur die heutige Bahn ist so ein hochgezüchtetes System. In Anbetracht dessen, dass die Krisen (sogar die selbstgemachten) eher mehr werden und eher gravierender, keine gute Diagnose.
Heute scheint die Bahn das Verkehrsmittel zu sein, das bei Schneefällen als erstes ins Trudeln kommt. Schon bei der Anreise nach Gütersloh - da wurde von dem bevorstehenden Schneefall nur geredet - kam es zu Verspätungen, und heute morgen, als alles weiß war, herrschte das totale Chaos. Im Bahnhof jedenfalls. Auf den Straßen davor fuhren die Autos, als wäre nichts. Und viel war auch nicht, ein leises Rieseln von Schnee, der nur hier und da überhaupt liegenblieb, auf Büschen und Dächern allenfalls. In Lettland würde man bei so einem Wetter noch kurzärmlig gehen, schätze ich. Die spannende Frage ist, was los wäre, wenn noch mal richtiger Winter käme.
Das Wort, das mir dazu einfällt, ist 'hochgezüchtet'. Das heißt: Höchst leistungsfähig, aber nur bei idealen Bedingungen - die kleinste Störung genügt, um alles zusammenbrechen zu lassen.
Ich fürchte, nicht nur die heutige Bahn ist so ein hochgezüchtetes System. In Anbetracht dessen, dass die Krisen (sogar die selbstgemachten) eher mehr werden und eher gravierender, keine gute Diagnose.