Fukushima - Katastrophe in Zeitlupe
18. März 2011 19:41 - gehört zu: Ausguck
Vor einer Woche um diese Zeit dachte ich noch: "Na,
wenn jemand weiß, wie man mit Erdbeben und Tsunamis
lebt, dann doch die Japaner. Und gründlich sind die
ja auch. Die werden ihre Kernkraftwerke schon so
gebaut haben, dass sie dem allem standhalten."
Sagen wir mal so: Seither habe ich eine Menge dazugelernt.
Was mich allerdings zunehmend nervt, ist dieses dauernde Hin- und Herspringen in den Angaben der Strahlenbelastung zwischen milliSievert pro Stunde und milliSievert pro Jahr: Was soll das? Was soll das, außer Verwirrung zu stiften und die Sachverhalte zu verschleiern?
Die Einheit Sievert ist ohnehin unpraktisch genug – ungefähr so, als hätte man als Einheit für das Gewicht die Tonne gewählt statt des Kilogramms („bitte hundert Mikro-Tonnen Salami, bitte“). Die alte Einheit für die Strahlenbelastung, REM, war wesentlich handlicher und eindrücklicher, und ich werde seit damals, als das Sievert eingeführt wurde, den leisen Verdacht nicht los, dass das dazu dienen sollte, radioaktive Belastungen kleinzureden: Milli-Sievert, das klingt wie Milli-Meter und Milli-Liter, wie etwas Kleines, Vernachlässigbares also.
Und nun, als wäre es nicht schon schwierig genug, Mikro und Milli auseinanderzuhalten, dauernd diese Vergleiche zwischen einer momentanen Strahlenbelastung und der jährlichen Strahlenbelastung. (Auch die Angabe „Milli-Sievert pro Woche“ habe ich schon gelesen, damit es nicht zu einfach wird.)
Wenn man schreibt, die Strahlung an einem bestimmten Punkt betrage in einer Stunde z.B. das Vierfache der normalen jährlichen Strahlenbelastung, dann klingt das nicht so beunruhigend, wie es sollte: Denn man muss diesen Wert ja mit der Anzahl der Stunden eines Jahres multiplizieren, um ihn wirklich vergleichen zu können! Ein Jahr hat 8760 Stunden – also heißt obige Angabe, dass die Strahlung 35.000-mal so hoch ist wie normal! Darunter könnte man sich etwas vorstellen.
Warum schreibt man das dann nicht einfach so hin? Es würde doch auch niemand schreiben: „Das Auto fuhr mit 4 Minutenkilometern durch die Fussgängerzone.“ Wüssten Sie ohne Taschenrechner, ob das besonders schnell oder besonders langsam ist? Eben.
So, und nun muss ich mich wieder der Beschäftigung widmen, mit der ich mehr oder weniger die ganze Woche verbracht habe: Daumen drücken, Luft anhalten und viel zu viel im Internet surfen ...
Sagen wir mal so: Seither habe ich eine Menge dazugelernt.
Was mich allerdings zunehmend nervt, ist dieses dauernde Hin- und Herspringen in den Angaben der Strahlenbelastung zwischen milliSievert pro Stunde und milliSievert pro Jahr: Was soll das? Was soll das, außer Verwirrung zu stiften und die Sachverhalte zu verschleiern?
Die Einheit Sievert ist ohnehin unpraktisch genug – ungefähr so, als hätte man als Einheit für das Gewicht die Tonne gewählt statt des Kilogramms („bitte hundert Mikro-Tonnen Salami, bitte“). Die alte Einheit für die Strahlenbelastung, REM, war wesentlich handlicher und eindrücklicher, und ich werde seit damals, als das Sievert eingeführt wurde, den leisen Verdacht nicht los, dass das dazu dienen sollte, radioaktive Belastungen kleinzureden: Milli-Sievert, das klingt wie Milli-Meter und Milli-Liter, wie etwas Kleines, Vernachlässigbares also.
Und nun, als wäre es nicht schon schwierig genug, Mikro und Milli auseinanderzuhalten, dauernd diese Vergleiche zwischen einer momentanen Strahlenbelastung und der jährlichen Strahlenbelastung. (Auch die Angabe „Milli-Sievert pro Woche“ habe ich schon gelesen, damit es nicht zu einfach wird.)
Wenn man schreibt, die Strahlung an einem bestimmten Punkt betrage in einer Stunde z.B. das Vierfache der normalen jährlichen Strahlenbelastung, dann klingt das nicht so beunruhigend, wie es sollte: Denn man muss diesen Wert ja mit der Anzahl der Stunden eines Jahres multiplizieren, um ihn wirklich vergleichen zu können! Ein Jahr hat 8760 Stunden – also heißt obige Angabe, dass die Strahlung 35.000-mal so hoch ist wie normal! Darunter könnte man sich etwas vorstellen.
Warum schreibt man das dann nicht einfach so hin? Es würde doch auch niemand schreiben: „Das Auto fuhr mit 4 Minutenkilometern durch die Fussgängerzone.“ Wüssten Sie ohne Taschenrechner, ob das besonders schnell oder besonders langsam ist? Eben.
So, und nun muss ich mich wieder der Beschäftigung widmen, mit der ich mehr oder weniger die ganze Woche verbracht habe: Daumen drücken, Luft anhalten und viel zu viel im Internet surfen ...